von Elisa Stehl März 18, 2024 4 Minuten Lesezeit

Wie Verdauungszeiten von Lebensmitteln das Abnehmen beeinflussen

Wenn es um Gewichtsabnahme geht, neigen viele dazu, sich auf die Kalorienaufnahme zu konzentrieren - und vergessen dabei oft die Bedeutung der Magenverweildauer von Lebensmitteln. Diese spielt tatsächlich eine entscheidende Rolle beim Abnehmen. Denn wie lange bestimmte Lebensmittel im Magen bleiben, beeinflusst, wie lange du satt bist, und folglich, wie schnell du wieder zu Essen greifst. 

Die Verdauung von Lebensmitteln ist ein extrem komplexer Vorgang und von vielen Faktoren abhängig. In diesem Artikel schauen wir einmal genauer, wie die Magenverweildauer von Lebensmitteln den Abnehmprozess beeinflusst und wie du das Wissen darüber zu deinem Vorteil nutzen kannst.

 

Was ist die Magenverweildauer?

Die Magenverweildauer bezeichnet die Zeit, die Lebensmittel im Magen verbringen, bevor sie weiter in den Darm gelangen und dort weiter verdaut werden. Diese Zeit variiert je nach Art der Nahrungsmittel und ihrer Zusammensetzung. Einige Lebensmittel verweilen länger im Magen, während andere den Magen schneller durchqueren.

Die Magenverweildauer spielt eine wichtige Rolle beim Abnehmen und kann beeinflussen, wie lange du dich satt fühlst und wie viel Kalorien du insgesamt zu dir nimmst. Lass uns mal schauen, wie du deine Ernährung entsprechend anpassen kannst, um deine Abnehmziele zu erreichen.

 

Warum die Magenverweildauer wichtig für das Abnehmen ist

Die Geschwindigkeit, mit der Lebensmittel den Magen passieren, beeinflusst das Sättigungsgefühl und den Hunger. Lebensmittel mit längerer Magenverweildauer sorgen oft für ein längeres Sättigungsgefühl, da das Sättigungsgefühl sehr stark davon abhängt, wie voll bzw. wie leer dein Magen ist. Sobald dein Magen anfängt sich zu leeren, wirst du auch ganz bald wieder Hunger verspüren - der Magen "knurrt". Lebensmittel mit kürzerer Magenverweildauer führen also meist dazu, dass du schneller wieder zu Essen greifst. Ein entscheidender Punkt, wenn es darum geht, Kalorien zu kontrollieren und übermäßiges Essen zu vermeiden.

Übrigens: Falls du dich regelmäßig wiegen solltest, ist die Verdauungszeit von Lebensmitteln für dich ebenfalls interessant. Wie gesagt brauchen bestimmte Lebensmittel mehr Zeit, um verdaut zu werden, manche binden während des Verdauens sogar extrem viel Wasser, und das spiegelt sich dann auch auf der Waage wieder. Also, Entwarnung: Die Zahl der Waage ist nicht immer zugelegtes Körperfett. 

Wie lange es im Einzelfall dauert, bis die Nahrung komplett verdaut ist, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Alter, Geschlecht, Stoffwechsel und natürlich die Menge und Art der Nahrung spielen hier eine bedeutende Rolle. 


Die Magenverweildauer einzelner Lebensmittel

Platz 1: Flüssigkeiten
Die kürzeste Verweildauer im Magen hat Wasser. Deswegen ist es übrigens gut, gleich nach dem Aufwachen etwas Wasser zu trinken, da es dem Körper ermöglicht, sich schnell mit Feuchtigkeit zu versorgen. Es wandert nämlich vom Magen direkt weiter. 

Säfte bzw. andere Getränke wandern nach etwa 20-30 Minuten weiter in Richtung Darm. Deshalb ist frisch gepresster Saft z.B. eine sehr gute Möglichkeit, sich blitzschnell mit Vitaminen und Mineralstoffen zu versorgen. Der Nachteil aber: er trägt so gut wie gar nicht zur Sättigung bei. Du bist also nicht satt und durch die fehlenden Ballaststoffe wird dein Blutzuckerspiegel sehr wahrscheinlich in die Höhe schießen. Smoothies enthalten im Gegensatz zu Säften mehr Ballaststoffe und wirken sich etwas besser auf deinen Körper aus - der ganze Verdauungsprozess dauert hier aber auch nur 30 Minuten. 

Platz 2: Kohlenhydrate
Obst enthält einfache Kohlenhydrate (sogenannter Einfachzucker) und braucht zwischen 20 und 40 Minuten, um den Magen wieder zu verlassen. Reis und Weißbrot enthalten ebenfalls einfache Kohlenhydrate und verlassen deshalb ebenfalls relativ schnell den Magen wieder. Komplexe Kohlenhydrate, wie sie in Vollkornprodukten oder Kartoffeln vorkommen, brauchen etwas länger, da sie erst in ihre einzelnen Bausteine zerlegt werden müssen.

Platz 3: Protein
Eiweißreiche Nahrungsmittel wie Fleisch, Fisch oder Hülsenfrüchte braucht etwa 3 bis 4 Stunden, bis sie vom Magen in den Dünndarm wandern.

Platz 4: Fette
Fette benötigen am meisten Zeit für die Verdauung im Magen. Bis Fette komplett verdaut sind, kann es bis zu 6 Stunden dauern. Bis zu 8 Stunden benötigen sehr fettige Speisen, wie Gans, Schweinebraten, Ölsardinen oder Aal. 

Ballaststoffe brauchen übrigens 6 bis 8 Stunden, um vom Magen in den Darm zu wandern. Deshalb gilt: Je mehr Ballaststoffe ein Lebensmittel enthält, desto weiter nach hinten verschiebt sich die Entleerung des Magens. Ballaststoffe kommen in pflanzlichen Lebensmitteln, vor allem in Gemüse, Obst und Vollkornprodukten vor. Deshalb gelangen sie erst nach etwa 6 bis 8 Stunden vom Magen in den Dünndarm und unterstützen dort die Darmgesundheit, indem sie die Darmbewegung anregen und Verstopfung vorbeugen. Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass sie dazu beitragen, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten.


Milchprodukte
Magermilch und fettarmer Käse (wie fettarmer Hüttenkäse oder Ricotta) brauchen durchschnittlich 1,5 Stunden, um zu verdauen, während Hüttenkäse und Weichkäse in 2 Stunden aus dem Magen gelangen. Hartkäse aus Vollmilch braucht bis zu 5 Stunden, um richtig zu verdauen.

Du siehst also: Die Magenverweildauer kommt auf die Zusammensetzung des Lebensmittels an. Du kannst die Magenverweildauer also beeinflussen, indem du beachtest, dass ein Lebensmittel einen bestimmten Anteil an Protein, Fett und/oder Ballaststoffen hat. Deshalb haben unsere Slim Meals und Slim Shakes eine bestimmte Menge an Ballaststoffen und Eiweiß.

 

 7 Tipps zusammengefasst:

  1. Langsame versus schnelle Lebensmittel: Lebensmittel, die länger brauchen, um verdaut zu werden, können dazu beitragen, dass du dich länger satt fühlst und weniger Kalorien insgesamt konsumierst. Ballaststoffreiche Lebensmittel wie Gemüse, Obst und Vollkornprodukte benötigen in der Regel mehr Zeit, um verdaut zu werden, im Vergleich zu verarbeiteten Lebensmitteln, die schnell verdaut werden und zu einem schnelleren Hungergefühl führen können.

  2. Sättigungseffekt von Proteinen: Proteinreiche Lebensmittel wie mageres Fleisch, Fisch, Hülsenfrüchte und Milchprodukte können dazu beitragen, dass du dich länger satt fühlst und weniger Kalorien zu dir nimmst. Proteine benötigen länger für die Verdauung und können den Blutzuckerspiegel stabilisieren, was dazu beiträgt, Heißhungerattacken zu vermeiden.

  3. Fette und ihre Rolle: Gesunde Fette wie Avocado, Nüsse und Samen können ebenfalls dazu beitragen, dass du dich länger satt fühlst. Fettreiche Lebensmittel benötigen zwar länger für die Verdauung, sollten jedoch in Maßen genossen werden, da sie auch kalorienreich sind.

  4. Wasser und Flüssigkeitszufuhr: Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist wichtig, um die Verdauung zu unterstützen und dich satt zu fühlen. Wasserhaltige Lebensmittel wie Suppen, Salate und Früchte können ebenfalls dazu beitragen, dass du dich schneller satt fühlst.

  5. Achtsames Essen und Portionenkontrolle: Durch langsames und achtsames Essen kannst du dein Sättigungsgefühl besser wahrnehmen und möglicherweise weniger essen. Achte darauf, deine Portionen zu kontrollieren und auf die Signale deines Körpers zu hören, um Überessen zu vermeiden.

  6. Bewegung und Stoffwechsel: Regelmäßige körperliche Aktivität kann den Stoffwechsel ankurbeln und die Verdauung verbessern. Eine Kombination aus gesunder Ernährung und Bewegung ist entscheidend für eine erfolgreiche Gewichtsabnahme.

  7. Hilfsmittel wie Glucomannan: Mit bestimmten Mitteln wie z.B. Glucomannan kannst du bewirken, dass dein Essen länger im Magen verweilt und du länger satt bist, ganz ohne zusätzliche Kalorien aufgenommen zu haben.


    Es ist wichtig zu beachten, dass die Magenverweildauer von Lebensmitteln nur ein Faktor von vielen ist, der deine Gewichtsabnahme beeinflussen kann. Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung, ausreichend Schlaf und Stressmanagement spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Konsultiere bei Fragen oder Bedenken immer einen Fachmann wie eine/n Ernährungsberater/in oder Arzt.