von Tom Göpel August 30, 2023 6 Minuten Lesezeit

10 täuschende Lebensmittel, die nicht so gesund sind, wie du denkst

In einer Welt, in der wir ständig mit Informationen über Ernährung und Gesundheit bombardiert werden, können wir leicht den Überblick verlieren, welche Lebensmittel wirklich gesund und welche ungesund sind. Die Lebensmittelwerbung tut ihr Übriges und verkauft uns hochverarbeitete und industriell hergestellte Lebensmittel als besonders gesund und gut für uns. Doch bei genauerem Hinsehen entpuppen sich viele Produkte als gar nicht so gesund, denn sie stecken oft voller Zucker, Fett und künstlicher Inhaltsstoffe. Einige dieser scheinbar gesunden Lebensmittel stellen wir dir in diesem Artikel vor, schauen uns an, warum sie eigentlich ungesund sind und welche gesunde Alternative wir stattdessen wählen können. So kannst du bessere und gesündere Entscheidungen bei der Auswahl deiner Lebensmittel treffen.

1. Fruchtjoghurt

Eigentlich klingt Fruchtjoghurt nach einer gesunden Wahl. Ein bisschen Naturjoghurt und Früchte – was kann daran ungesund sein? Doch ein Blick auf das Etikett und die Zutaten verrät: Viele Fruchtjoghurts sind mit Zucker überladen. Manche enthalten sogar so viel Zucker, dass sie eher als Dessert denn als gesunde Zwischenmahlzeit dienen sollten. Wenn dann noch künstliche Aromen und Farbstoffe im Fruchtjoghurt enthalten sind oder die Früchte vorher in Zuckersirup eingelegt wurden, sollte man eher von einer Süßigkeit sprechen.

Viel besser ist es, wenn du deinen Fruchtjoghurt einfach selbst machst. Dazu brauchst du nur einen hochwertigen Naturjoghurt und deine Lieblingsfrüchte. Du kannst auch etwas Honig oder Ahornsirup hinzufügen, wenn du es etwas süßer magst. Aber auch so wirst du wahrscheinlich viel weniger Zucker in deinen eigenen Fruchtjoghurt mischen als in die Produkte aus dem Supermarkt.

2. Müsliriegel

Müsliriegel werden uns als gesunder Snack für unterwegs verkauft. Gesund, weil sie viele Nüsse, Hafer oder andere Vollkorngetreide enthalten. Was uns aber verkauft wird, ist ein süßer Riegel, der manchmal sogar noch Schokolade oder Zuckerguss enthält und damit alles andere als gesund ist. Wie bei vielen anderen industriell hergestellten Lebensmitteln kommen noch gesättigte Fette und Transfette hinzu, die heute alles andere als empfehlenswert sind.

Wenn du deine Müsliriegel selbst herstellst, hast du viel mehr Kontrolle darüber, was in deine Mischung kommt. Außerdem kannst du selbst entscheiden, wie dein Riegel schmecken soll und welche Zutaten du am liebsten magst.

3. Smoothies aus dem Supermarkt

Smoothies eignen sich hervorragend als schnelles Frühstück oder als nahrhafte Zwischenmahlzeit. Am praktischsten ist es natürlich, sie fertig zu kaufen. Kein lästiges Einkaufen von vielen verschiedenen Zutaten, kein Zerkleinern, einfach trinken und genießen. Aber Vorsicht! Viele fertige Smoothies aus dem Supermarkt halten nicht, was sie versprechen. Denn sie enthalten oft keine frischen Zutaten, sondern Obst- und Gemüsekonzentrat, das schon bei der Herstellung viele gesunde Nährstoffe verloren hat. Auch viele andere gesunde Inhaltsstoffe wie Ballaststoffe, sekundäre Pflanzenstoffe, Vitamine und Mineralstoffe gehen verloren oder werden entfernt. Hinzu kommen zu große Portionsgrößen, die weit über den empfohlenen 150 ml liegen. Vitaminzusätze wie B-Vitamine, Vitamin C oder E klingen oft gesund, sind aber für eine ausgewogene Ernährung oft gar nicht notwendig und bieten daher nicht selten wenig Nutzen.

Mach dir deinen Smoothie einfach zu Hause. Ja, es dauert länger und es ist lästiger, alle Zutaten selbst einkaufen zu müssen, aber es lohnt sich! Sei kreativ und finde dein eigenes Lieblingsrezept. Bei Smoothies sind dir eigentlich keine Grenzen gesetzt.

4. Fertigsalate

Fertigsalate aus dem Supermarkt scheinen eine schnelle und gesunde Mahlzeit zu sein. Doch auch hier lohnt sich ein genauer Blick. Viele Fertigsalate enthalten richtig ungesunde Dressings, die viele gesättigte Fette und Zucker enthalten. Außerdem können sie mit kalorienreichen Toppings wie Käse, Croutons oder frittierten Zutaten überfrachtet sein. Problematisch ist auch, dass Salate oft in Plastik verpackt sind und lange gelagert werden, wodurch Nährstoffe verloren gehen und die Frische leidet.

Eine bessere Alternative ist, deinen Salat selbst zuzubereiten. Du kannst frisches Gemüse, Eiweiß wie Hühnchen, Tofu oder Eier und hochwertige Fette wie Avocado oder Nüsse hinzufügen. Statt zuckerhaltiger Dressings kannst du einfach Olivenöl und Essig oder Zitronensaft verwenden. So hast du eine gesunde, nährstoffreiche Mahlzeit ganz nach deinem Geschmack.

5. Diät-Limonade

Statt einer normalen Limonade einfach eine zuckerfreie Limonade trinken. Ist das so viel gesünder? Die „zuckerfreien“ Limonaden sind eigentlich nicht zuckerfrei. Sie enthalten statt Zucker künstliche Süßstoffe und sind deshalb kalorienarm. Studien haben jedoch gezeigt, dass Diät-Limonaden stattdessen mit einer Reihe von Gesundheitsproblemen wie dem metabolischen Syndrom, Typ-2-Diabetes und Herzerkrankungen in Verbindung gebracht werden können. Außerdem steigern künstliche Süßstoffe den Appetit und das Verlangen nach süßen Speisen und Getränken, sodass wir mehr essen, als wir sollten.

Leider gibt es keine wirklich gesunde Alternative zu Limonade, denn ihre Süße ist genau das, was wir von ihr wollen. Wirklich gesund ist es nur, wenn man sich seine eigenen Erfrischungsgetränke mixt. Du kannst etwa Wasser mit leckerem Obst, Gemüse oder Kräutern verfeinern, indem du die Zutaten eine Weile in Wasser einweichst. Oder du trinkst stattdessen Tee oder natürliche Fruchtsäfte, die du mit Wasser mischen kannst.

6. Glutenfreie Produkte

Glutenfreie Produkte sind für Menschen mit Zöliakie oder Glutenunverträglichkeit unverzichtbar. Sie enthalten kein Gluten, ein Eiweiß, das in Weizen und anderen Getreidesorten vorkommt und bei manchen Menschen zu Verdauungsproblemen führen kann. Für Menschen, die keine Probleme mit Gluten haben, sind glutenfreie Produkte jedoch nicht unbedingt gesünder. Sie können sogar weniger Nährstoffe enthalten als glutenhaltige Produkte, da vielen glutenfreien Produkten Vitamine und Mineralstoffe fehlen. Um den Geschmack und die Konsistenz zu verbessern, können sie auch mehr Zucker und Fett enthalten.

Also, wenn du keine Probleme mit Gluten hast, ist es wahrscheinlich gesünder und nahrhafter, Vollkornprodukte zu wählen, die reich an Ballaststoffen und anderen wichtigen Nährstoffen sind.

7. Vegane Fertigprodukte

Vegane Fertigprodukte sind eine bequeme Möglichkeit für Menschen, die sich für eine pflanzliche Ernährung entschieden haben. Sie können jedoch genauso ungesund sein wie nicht vegane Fertigprodukte. Viele dieser Produkte enthalten hohe Mengen an Salz, Zucker und gesättigten Fetten, um den Geschmack zu verbessern. Daneben enthalten sie auch künstliche Zusatzstoffe und Konservierungsmittel. „Vegan“ bedeutet nicht unbedingt „gesund“, vor allem wenn es sich um Fertigprodukte handelt.

Eine gesündere Alternative ist es, deine eigenen veganen Mahlzeiten zuzubereiten. Du kannst frisches Gemüse, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen verwenden, um nahrhafte und leckere Gerichte zuzubereiten. Du hast die Kontrolle über die Zutaten und stellst sicher, dass deine Mahlzeiten reich an Nährstoffen und frei von unnötigen Zusatzstoffen sind.

8. Fruchtsäfte

Oft werden Fruchtsäfte als gesunde Alternative zu Limonade oder anderen zuckerhaltigen Getränken angesehen. Allerdings kann auch hier der Schein trügen. Fruchtsäfte enthalten oft genauso viel Zucker wie Limonaden. Außerdem fehlen den meisten Fruchtsäften die Ballaststoffe, die in der ganzen Frucht enthalten sind. Dadurch können sie den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen lassen. Wenn sie in großen Mengen getrunken werden, können sie sogar zur Gewichtszunahme beitragen.

Eine bessere Alternative zu Fruchtsäften ist es, frisches Obst zu essen. Es enthält die gleichen Vitamine und Mineralstoffe, aber auch wichtige Ballaststoffe. Wenn du nicht auf Fruchtsäfte verzichten möchtest, kannst du sie mit Wasser verdünnen. Beim Kauf solltest du darauf achten, dass die Säfte zu 100 % aus Fruchtsaft bestehen und keinen zusätzlichen Zucker oder andere Zusatzstoffe enthalten.

9. Fettarme Produkte

Fettarme Produkte scheinen auf den ersten Blick eine gesunde Wahl zu sein. Aber was bedeutet eigentlich „fettarm“ oder „fettfrei“? Dafür gibt es verbindliche Regeln:

  • „Fettfrei” bedeutet, dass das Produkt weniger als 0,5 Gramm Fett pro Portion enthält.
  • „Fettarm“ bedeutet 3 Gramm oder weniger Fett pro Portion.
  • „Fettreduziert” ist ein Marketingbegriff, der 25 Prozent weniger Fett als die Vollfettversion des Lebensmittels signalisiert.

Diese Begriffe sagen jedoch nichts über die Art des Fettes im Produkt aus. Das Problem bei einer Ernährung, die sich an Marketingbegriffen wie „fettarm“ orientiert, ist, dass man nicht weiß, welche Art von Fett man zu sich nimmt. Stattdessen sollte man versuchen, schlechte Fette zu meiden und gute Fette in der richtigen Menge zu den Mahlzeiten hinzuzufügen.

10. Frühstückscerealien

Frühstückscerealien werden oft als gesund beworben, aber viele sind reich an Zucker und raffinierten Kohlenhydraten. Bei den meisten Cerealien ist Zucker als zweite oder dritte Zutat aufgeführt. Frühstückscerealien, die aus raffiniertem Getreide und Zucker hergestellt werden, haben einen hohen glykämischen Index, was bedeutet, dass sie einen starken Anstieg des Blutzuckerspiegels nach dem Essen verursachen können.

Andererseits kann die Wahl von ballaststoffreichen Frühstückscerealien aus Vollkorn mit wenig oder keinem Zuckerzusatz zu einer besseren Blutzuckerkontrolle beitragen.

Entscheidend ist, über die gesundheitsbezogenen Angaben auf der Verpackung hinauszuschauen und die Nährwertkennzeichnung sowie die Zutatenliste zu lesen, damit du eine fundierte Entscheidung über die Wahl deines Frühstückscereals treffen kannst.